Liebe Familie, Freunde und Interessierte
Liebe Gruesse in die Schweiz! Der Titel sagt es: sehr bald werden Monika und ich nicht mehr Veloreisende sein, sondern Rucksacktouristen. Unser allerletzter Velotag steht morgen Ostersonntag auf dem Programm. Wie es dazu kam und wie wir die Zeit danach bis zu unserer Rueckkehr am 16. April verbingen werden - nun, hier die Updates:
Auf der Insel Penang im Nordwesten von Westmalaysia haben wir gut gegessen, vor allem Indisch, ein Papillorama besucht, die Stadt kreuz und quer beradelt - und den letzten Teil unserer Reise aufgegleist. Obwohl, wie man im folgenden lesen wird: planen hier ist das eine, die Ideen ausfuehren das andere. Penang, ehemaliges Hauptquartier der englischen Kolonialisierung im 19./20. Jhdt, ist ein Schmelztigel der Kulturen. Auf kleinem Raum begegneten wir indischer, chinesischer, arabischer und eben englischer/europaeischer Kultur und Bevoelkerung. Wir blieben hier insgesamt eine Woche und lernten in einem anglikanischen Gottesdienst ein Paar kennen aus Borneo, Ostmalaysia, welches uns einen fetten Floh ins Ohr gesetzt hat - siehe unten.
Auf der Insel Penang im Nordwesten von Westmalaysia haben wir gut gegessen, vor allem Indisch, ein Papillorama besucht, die Stadt kreuz und quer beradelt - und den letzten Teil unserer Reise aufgegleist. Obwohl, wie man im folgenden lesen wird: planen hier ist das eine, die Ideen ausfuehren das andere. Penang, ehemaliges Hauptquartier der englischen Kolonialisierung im 19./20. Jhdt, ist ein Schmelztigel der Kulturen. Auf kleinem Raum begegneten wir indischer, chinesischer, arabischer und eben englischer/europaeischer Kultur und Bevoelkerung. Wir blieben hier insgesamt eine Woche und lernten in einem anglikanischen Gottesdienst ein Paar kennen aus Borneo, Ostmalaysia, welches uns einen fetten Floh ins Ohr gesetzt hat - siehe unten.
In Penang auf einer Strassenparty:
Da wir uns in Penang ein Zelt gekauft hatten, konnten wir nun mehr oder weniger selbst bestimmen, wie lange wir pro Tag fahren. Bereits die zweite Zeltnacht wurde unvergesslich. Auf einem leicht erhoehten Platz oberhalb der Strasse, gleich neben einem munteren Baechlein und elefantensicher positioniert, haben wir einen schoenen Abend mit Bachdusche, Lagerfeuer-Nudeln und schoenem Blick auf die Abendsonne verbracht.
Weniger romantisch wurde es um halb drei Uhr in der Nacht, als es maechtig zu regnen anfing. Unser Zeltchen ist zwar huebsch anzusehen, aber fuer solche Strapazen nicht geeignet und bald merkten wir, dass es auch im Zelt nass und naesser wurde. Nach sehr mittelmaessigem Schlaf und in stroemendem Regen packten wir fruehmorgends unsere Sachen zusammen. Wir waren bald voellig durchnaesst, und unsere Regenjacken erwiesen sich ebenfalls nicht als voll monsuntauglich, dazu wurde es kalt. Wir entschlossen uns, den zu erwartenden Pass nicht mit dem Velo zu fahren, sondern unser Glueck mit Stoepplen zu versuchen. Nach einer Stunde und vielen Fehlversuchen, inzwischen zitternd vor Kaelte, zeigte ein Chinese mit Pick-Up Erbarmen und lud uns und die Bikes auf. Im Auto lief die Aircondition auf Volltouren, um das Beschlagen der Fenster zu erschweren - malayische Autos haben allen Schnickschnack, aber keine Heizung. Doch alles war besser, als im Regen zu schlottern... Der nette Fahrer entpuppte sich als Goldminenbesitzer. Er schenkte uns leider keinen Goldbarren, fuehrte uns aber direkt bis vor ein geeignetes Hotel, nachdem er vorher per Telefon seine Connections hatte spielen lassen. Dort nahmen wir eine wunderbare warme Dusche, stellten unser Zelt zum Trocknen im Fernsehsalon auf und waermten uns selber unter den Bettdecken auf.
Dieser Regen erwies sich im Nachhinein als Auftakt zu einem Wetterwechsel: fast taeglich regnete es in den vergangenen drei Wochen bis heute, allerdings meistens nur am Nachmittag und in der Nacht. Auf dem Velo haben wir davon aber eher profitiert, weil wir eh immer morgens fuhren (wir kriegten nur 2 mal etwas Regen ab beim Radeln), aber vor allem war es durch den fast staendig bedeckten Himmel kaum je ueber 32 Grad heiss. So konnten wir etwas spaeter aufstehen und auch ueber Mittag fahren.
Nach Jeli machten wir einen Abstecher von 2 Fahrtagen Richtung Sueden mit Ziel Taman Negara Nationalpark, angeblich dem aeltesten tropischen Regenwald der Welt, der alle Eiszeiten ueberlebt haben soll. Der Parkwaechter hatte auf unsere Frage nach Angelruten mieten und Wandermoeglichkeiten mit viel versprechendem "Yes, can, no problem, no problem!" geantwortet. Nach einer Privattaxifahrt 80 km in den Dschungel erwies sich der Nordeingang des Parks als voller Reinfall: Nach dem Regen war der Boden total glitschig und die Wander-Trails... schlicht unbegehbar, nach wenigen Metern verwildert. Auch die Hochsitze zum Tiere beobachten waren damit nicht erreichbar, wie auch diverse andere "sights", die in der Farbbrochure angepriesen worde waren. Dafuer wurden wir von Blutegeln attakiert. Die einzigen Fotos aus diesem Park, welche selbstverstaendlich mit Fotolizenz fuer jede Kamera verrechnet wurden, waren die von unseren blutenden Fuessen. Hier am Beispiel von Monika zu sehen:
Damit wurde der fuer uns so wohlklingende Ausruf "No Problem", den wir uebrigens schon oefters auf unsere Resie mit unterschiedlichen Folgen vernommen hatten, zum Vorsicht anzeigenden Signalwort: Hier eine kleine Auswahl der moeglichen Bedeutungen davon: no problem = 1. Es ist wirklich kein Problem, du kannst beruhigt sein (du Glueckspilz) 2. Ich bin mir da nicht so sicher, aber was soll's, das kriegen wir schon irgendwie hin (Haupsache, kein Stress) 3. Ich versteh zwar nicht wirklich, was du sagst und von mir willst, aber diese Beteuerung hat schon so oft geholfen und die doofen Turis beruhigt. Natuerlich, etwas sachlicher ausgedrueckt, spielen da sicher auch sprachliche Schwierigkeiten mit und die Angst der Asiaten, nein zu sagen oder etwas nicht zu wissen und damit das Gesicht zu verlieren. Oft kann man spaeter darueber lachen, doch es lehrt einem einmal mehr, sich doppelt und dreifach zu erkundigen und nicht so genannten Informationen schnell zu vertrauen.
Zuverlaessigkeit, wie wir sie verstehen, haben wir in Asien nun tatsaechlich schon oefters vermisst, im Grossen und im Kleineren. Als diesbezueglich verwoehnte Schweizer (welcher Kondukteur zeigt dir schon das falsche Gleis??) muss man da regelrecht umdenken. Das ist vielleicht der Unterschied zwischen Reisen und Ferien machen: als Tourist tauscht man Geld gegen Erholungsprodukte, als Reisender lebt man wohl eher einfach. Meistens sind wir letztere, machmal, sowie auf Perhentian, gibt es aber nur die Turi-Schiene, was auch zwischendurch komfortabel ist.
Zuverlaessigkeit, wie wir sie verstehen, haben wir in Asien nun tatsaechlich schon oefters vermisst, im Grossen und im Kleineren. Als diesbezueglich verwoehnte Schweizer (welcher Kondukteur zeigt dir schon das falsche Gleis??) muss man da regelrecht umdenken. Das ist vielleicht der Unterschied zwischen Reisen und Ferien machen: als Tourist tauscht man Geld gegen Erholungsprodukte, als Reisender lebt man wohl eher einfach. Meistens sind wir letztere, machmal, sowie auf Perhentian, gibt es aber nur die Turi-Schiene, was auch zwischendurch komfortabel ist.
Der kleine Abstecher in den schoenen, aber leider nicht geniessbaren Park kostete uns einige Energie, dafuer waren die Strassen durch den Dschungel und durch kleine Doerfchen wunderschoen und wir staunten immer wieder ueber Palmen und anderes Gewaechs, Hoehlen und groteske Karstfelsen, Monitor-Lizards (Riesenechsen), Affen und anderes Kleingetier und farbige Voegel. Der tropische Dschungel hat irgendwie ein mystische und majestaetische Ausstrahlung.
Hier eine der Riesenechsen:
Hier eine der Riesenechsen:
Als naechstes fuhren wir waehrend 6 Tagen der Ostkueste entlang bis Kuantan, unterbrochen von einem Aufenthalt auf den Perhentian-Inseln.
Das Zelt kam noch ein drittes mal zum Einsatz - in einer oeffentlichen Schule im gedeckten Aulaplatz. Dort haben wir uns mit den Kids angefreundet, welche uns eifrig beim Zeltaufstellen halfen:

Nun, die grobe Richtung ab Kuantan hiess nun Kuala Lumpur, die Hauptstadt. Wir werden sie morgen erreichen und dort uebermorgen meinen Geburtstag feiern, die Velos putzen und reparieren lassen und per Schiffsfracht heimschicken. Man glaubt es kaum, aber den Taman Negara Nationalpark haben wir nochmals in Angriff genommen und sind eben heute davon zurueckgekommen. Diesmal, im meist frequentierten Suedeingang haben wir uns besser vor den Leeches geschuetzt und auch die Infrastruktur war hier intakt, so dass wir im Dschungel trekken konnten. Eine Nacht haben wir in einem Hochsitz verbracht und tatsaechlch einen der seltenen und scheuen Tapire gesehen. Das Tier war uns sehr nah, aber schneller als meine Kamera, leider. Hier ein Bild vom Web:

Tja, und morgen also, nach 5500 gemessenen Kilometern, 25800 Hoehenmetern, nur 1 Platten (Schwalbe-Reifen sei dank!) sehr vielen freudigen und einigen harten Stunden im Sattel, findet unser Velo-Abenteuer einen Abschluss. Ironie des leicht zu tragenden Schicksals ist nun, dass wir selber zu den Backpackern werden, welche wir manchmal etwas belaechelt haben, wenn sie mit schlaffen Gliedern aus dem gekuehlten Minibus stiegen und sich in den naechsten Seven Eleven schleppten, um sich mit einer kuehlen Cola das "harte Reiseleben" zu versuessen. Wir freuen uns regelrecht auf die velofreie Zeit. Alles hat seine Zeit, alles hat ein Ende. Den letzen Velotag morgen werden wir geniessen...
Wie geht es weiter? Ja genau, wie oben angedeutet, werden wir unser Backpacker-Debut auf Saba, Borneo geben, quasi als Abschluss unserer ganzen Asienreise. Auf dem Programm steht der Mount Kinabalu, der hoechste Hoger Suedostasiens, dann noch einmal Tiere beobachten in einem Dschungelcamp im Kinabatangan-Nationalpark und zum Schluss Tauchen auf der Sipadan-Island knapp oberhalb der Indonesischen Grenze im Osten von Borneo. Von Tawau fliegen wir am 11. April ueber Kuala Lumpur nach Bangkok. Falls dannzumal unser Budget noch, wie durch ein Wunder, im plus sein sollte, werden wir uns dort das eine oder andere gaenggelen.
Ja und wie gesagt, am 16. April werden wir in der Schweiz eintreffen. Wir freuen uns viele von euch bald wieder einmal zu treffen und zu vernehmen, was sich in der Zwischenzeit bei euch alles so getan hat. Einen Blogeintrag mindestens wird noch erscheinen, wahrscheinlich von Bangkok aus. Inzwischen wuenschen wir allen frohe Ostern und ein schoenes Fruehlingskeimen!
Liebi Gruess und bis bald, Monika und Kusi

Tja, und morgen also, nach 5500 gemessenen Kilometern, 25800 Hoehenmetern, nur 1 Platten (Schwalbe-Reifen sei dank!) sehr vielen freudigen und einigen harten Stunden im Sattel, findet unser Velo-Abenteuer einen Abschluss. Ironie des leicht zu tragenden Schicksals ist nun, dass wir selber zu den Backpackern werden, welche wir manchmal etwas belaechelt haben, wenn sie mit schlaffen Gliedern aus dem gekuehlten Minibus stiegen und sich in den naechsten Seven Eleven schleppten, um sich mit einer kuehlen Cola das "harte Reiseleben" zu versuessen. Wir freuen uns regelrecht auf die velofreie Zeit. Alles hat seine Zeit, alles hat ein Ende. Den letzen Velotag morgen werden wir geniessen...
Wie geht es weiter? Ja genau, wie oben angedeutet, werden wir unser Backpacker-Debut auf Saba, Borneo geben, quasi als Abschluss unserer ganzen Asienreise. Auf dem Programm steht der Mount Kinabalu, der hoechste Hoger Suedostasiens, dann noch einmal Tiere beobachten in einem Dschungelcamp im Kinabatangan-Nationalpark und zum Schluss Tauchen auf der Sipadan-Island knapp oberhalb der Indonesischen Grenze im Osten von Borneo. Von Tawau fliegen wir am 11. April ueber Kuala Lumpur nach Bangkok. Falls dannzumal unser Budget noch, wie durch ein Wunder, im plus sein sollte, werden wir uns dort das eine oder andere gaenggelen.
Ja und wie gesagt, am 16. April werden wir in der Schweiz eintreffen. Wir freuen uns viele von euch bald wieder einmal zu treffen und zu vernehmen, was sich in der Zwischenzeit bei euch alles so getan hat. Einen Blogeintrag mindestens wird noch erscheinen, wahrscheinlich von Bangkok aus. Inzwischen wuenschen wir allen frohe Ostern und ein schoenes Fruehlingskeimen!
Liebi Gruess und bis bald, Monika und Kusi